Augsburg ist nach Neuss und Trier die drittälteste deutsche Stadt und wurde 15 v. Chr. von den Römern gegründet.
Augsburgs Kirchen und Galerien zeigen Kunst der Renaissance, während die zentrale Maximilianstraße lange Reihen historischer Augsburg Sehenswürdigkeiten und drei manieristische Brunnen aufweist, die zum 1.600sten Geburtstag der Stadt errichtet wurden.
Mit unserer Liste der wichtigsten Augsburg Sehenswürdigkeiten finden Sie die besten Orte, die Sie in dieser schönen bayerischen Stadt besuchen können.
Werfen Sie einen Blick auf die Liste der schönsten Augsburg Sehenswürdigkeiten:
1. Die Fuggerei
Im Jahr 1516 hatte Jakob Fugger der Reiche, ein wohlhabender Kaufmann in Augsburg, eine wohltätige Idee.
Er wollte einen Ort für die bedürftigen katholischen Arbeiter der Stadt schaffen, an dem sie schuldenfrei zusammenleben konnten, ohne den Stress, in einem teuren Ort mit einem zu geringen Gehalt auskommen zu müssen.
Sofort wurde mit dem Bau der so genannten Fuggerei begonnen, einer ummauerten Stadt innerhalb der Stadt Augsburg, in der die Bewohner für nur einen Rheinischen Gulden (heute etwa 0,88 Euro und etwa ein Monatsgehalt für die Arbeiter der damaligen Zeit) pro Jahr eine Wohnung und die Sicherheit erhalten sollten, nicht um Geld kämpfen zu müssen.
Heute, fast 500 Jahre später, ist die Fuggerei die älteste Sozialsiedlung der Welt und eine der wichtigsten Augsburg Sehenswürdigkeiten.
Sie beherbergt bedürftige Augsburgerinnen und Augsburger, die immer noch 0,88 Euro pro Jahr zahlen – allerdings gibt es jetzt etwa 150 Bewohnerinnen und Bewohner jeden Alters und Familienstandes, 67 Gebäude und 147 Wohnungen mit einer Größe von 500 bis 700 Quadratmetern.
Mietinteressenten müssen seit mindestens zwei Jahren in Augsburg leben, um sich für eine Wohnung zu bewerben.
Die angenommenen Bewohner müssen sich an die ursprünglichen Regeln aus dem Jahr 1500 halten und täglich drei Gebete (das Vaterunser, das Ave Maria und das Nizänische Glaubensbekenntnis) für Jakob Fugger und die derzeitigen Eigentümer der Fuggerfamilie sprechen.
2. Augsburger Dom
Die Kathedrale steht möglicherweise an der Stelle eines bereits bestehenden Gebäudes aus dem 4. Jahrhundert, das nicht unbedingt eine Kirche war und dessen Fundamente unterhalb des heutigen Niveaus ausgegraben wurden und das Gelände liegt innerhalb der alten römischen Stadtmauern von Augusta Vindelicorum.
Die erste bekannte Kirche an diesem Ort ist aus dem Jahr 822 belegt, stammt aber aus dem späten 8. Jahrhundert, als die Bischöfe Wikterp und Simpert regierten.
Das Bauwerk wurde von den Magyaren beschädigt und 923 unter Bischof Ulrich wiederhergestellt. Eine weitere Instandsetzung erfolgte 994, als die westliche Apsis einstürzte; die Restaurierung wurde von Kaiserin Adelaide finanziert.
Der heutige romanische Bau wurde 1043 von Bischof Heinrich III. in Auftrag gegeben und 1065 vollendet. Die beiden Türme, die von der ganzen Stadt aus sichtbar sind, wurden 1075 fertiggestellt. Zwischen 1331 und 1431 wurden zahlreiche gotische Elemente hinzugefügt, darunter der Ostchor.
Während der Reformation verlor die Kirche den größten Teil ihrer religiösen Kunstwerke, obwohl den Rest der Kirche später restauriert wurden.
Das Innere der Kirche, das im 17. Jahrhundert barockisiert wurde, wurde im 19. Jahrhundert unter Hinzufügung einiger neugotischer Elemente teilweise in sein spätmittelalterliches Aussehen zurückversetzt.
Im Jahr 1565 wurde der Nordturm aufgestockt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche nur geringfügig beschädigt, vor allem die Marienkapelle. Heute ist der Dom eine der schönsten Augsburg Sehenswürdigkeiten.
Quelle: Wikipedia, die freie Enzyklopädie
3. Augsburger Rathaus
Das Augsburger Rathaus ist ein historisches Gebäude, eine der markantesten Augsburg Sehenswürdigkeiten und eines der markantesten Gebäude im Bundesland Bayern.
Es ist das Verwaltungszentrum der Gemeinde und eines der bedeutendsten Werke der zivilen Renaissancearchitektur nördlich der Alpen. Sie wurde zwischen 1615 und 1624 von dem deutschen Architekten Elias Holl entworfen.
Das Bild Augsburgs als freie Reichsstadt wird am Gebäude durch zwei Ornamente auf dem die Fassade bekrönenden Giebel dargestellt: zum einen der Reichsadler des Heiligen Römischen Reiches, der die Bedeutung der Stadt repräsentiert, zum anderen der Zapfen der Zirbelkiefer (Pinus cembra), der das Symbol der Stadt Augsburg ist.
Im Inneren baute Holl drei Räume: im Erdgeschoss hinter dem Haupteingang den unteren Saal, einen weiteren im Obergeschoss und den beeindruckendsten Raum des Gebäudes, den doppelhohen Goldenen Saal mit prächtigen Türen, Wandmalereien und verzierten Decken.
Angrenzend an den Goldenen Saal befinden sich die Fürstenzimmer, die als Räume für wichtige Gäste gedacht waren.
4. Perlachturm
Der Peerlachturm ist ein 70 Meter hoher Turm auf dem Rathausplatz in Augsburg. Zusammen mit dem benachbarten Rathaus ist es eine der wichtigsten architektonischen Augsburg Sehenswürdigkeiten der Region.
Der Turm wurde ursprünglich als Wachturm erbaut und später um die Kirche St. Peter erweitert. Eine Theorie besagt, dass der Name des Turms – Perlachturm – auf Volksfeste zurückzuführen ist.
Direkt neben dem Turm befindet sich der Rathausplatz, ein Platz für Volksfeste mit Gauklern, Musikern und Bären an Ketten.
Der Name besteht aus drei Teilen: peer, lach und turm. Der dritte Teil bedeutet “Turm”, die Bedeutung der ersten beiden Teile ist noch umstritten. Peer ist in diesem Fall höchstwahrscheinlich eine verzerrte Form des Wortes “Bär”.
“Lach” bedeutete im Altdeutschen “Spiel”, “Tanz”. Nach dieser Theorie bedeutet die wörtliche Übersetzung von “Perlachturm” ins moderne Deutsch “Bärentanzplatz” – ein Platz, auf dem Bären tanzen.
5. Leopold Mozart Haus Augsburg
Das Museum präsentiert die chronologische Geschichte von Leopold Mozart in neun Räumen auf drei Etagen mit Musikinstrumenten, insbesondere einem Flügel von Johann Andreas Stein, dem innovativen Konstrukteur des “Wiener” Forteklaviers, für das ein Großteil der Mozart-Klaviermusik komponiert wurde, mit Objekten aus der Sammlung Zenger mit Bildern, Stichen, handgeschriebenen Briefen und Musik, darunter Originalexemplare von Leopolds Musiklehrbuch.
Hörstationen ermöglichen das Anhören von Mozart-Kompositionen, und unterhaltsame Gucklöcher, ähnlich einem Laterna Magica, gewähren Einblicke in Aufführungen, Kostümbilder aus der Zeit und einige andere Überraschungen.
In den Konzertsälen des Hauses finden außerdem regelmäßig Live-Musikaufführungen und Liederabende statt. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr.
6. Maximilianmuseum
Das Maximilianmuseum ist das wichtigste Museum der Stadt Augsburg und zeigt eine ständige Ausstellung von Kunst und Kunsthandwerk der Stadt im Landhaus des Kaufmanns aus dem 16. Jahrhundert.
Das Museum befindet sich in großbürgerlichen Häusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die gegen Ende des 17. Jahrhundert zusammengefügt wurden. Zu den Höhepunkten des Maximilianmuseums gehören die Augsburger Silberschmiede und Goldschmiedearbeiten.
Zu den herausragenden Exponaten der Skulpturensammlung gehören eine weibliche Heiligenstatue, die Hans Multscher zugeschrieben wird, eine Brunnenfigur des bekannten Adriaen de Vries und eine Darstellung des Heiligen Sebastian von Sebastin Loscher aus dem Jahr 1513.
Das Maximilianmuseum verfügt über 30 Räume, in denen Werke der Bildhauerei, des Augsburger Kulturerbes und des Kunstgewerbes ausgestellt sind.
7. Schaezlerpalais
Das Schaezlerpalais ist ein bemerkenswertes Beispiel deutscher Rokokoarchitektur, das von Karl Albrech von Lespilliez, dem Chefarchitekten des bayerischen Königshofs, für den Kaufmann und Bankier Benedikt Adam Freiherr von Liebenhofen entworfen wurde.
Es wurde 1765 begonnen und 1770 fertiggestellt. Im Inneren des Gebäudes befindet sich der Festsaal, der zu den bedeutendsten Rokoko-Entwürfen in Deutschland zählt.
Der Saal wurde eigens für den Besuch der Erzherzogin von Österreich, Marie-Antoinette, entworfen, als sie nach Versailles reiste, um den französischen Dauphin, den späteren Ludwig XVI. zu heiraten.
Der Ballsaal, der im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert nahezu unberührt blieb, weist geschnitzte Verzierungen, Wandspiegel und reich vergoldete Stuckarbeiten der berühmten Künstlerbrüder Simpert und Franz II Feichtmayr auf.
Eine Besonderheit des Saals ist die von dem italienischen Künstler Gregorio Gugliemi gemalte Decke, auf der die Jahreszeiten und Allegorien der vier Kontinente dargestellt sind, die durch Handels- und astrologische Symbole miteinander verbunden sind.
Heute ist das Gebäude Teil der Städtischen Museen und Kunstsammlungen Augsburg und beherbergt die Deutsche Barockgalerie, die Bayerische Staatsgalerie und die Haverstock-Stiftung.
Das für die Öffentlichkeit zugängliche Schaezler-Palais beherbergt eine Sammlung von Gemälden europäischer Meister, darunter Cranach, Dürer und Holbein.
8. Basilika St. Ulrich und Afra
Die Basilika St. Ulrich entstand aus einer Vorhalle, die als Markt für die Ulrichspilger und als Begräbnisstätte für die Augsburger Bürger diente. Bereits 1457 erfolgte der erste Umbau zu einem benediktinischen Predigthaus für die St. Ulrichsgemeinde.
Im Jahr 1526 wurde die Kirche den Protestanten als Pfarrkirche übergeben, eine Nutzung, die sie bis zum Westfälischen Frieden (1648) nicht endgültig erhalten sollte.
In den Jahren 1709-10 beschloss die Gemeinde unter der Leitung von Marx Loeser, die inzwischen renovierungsbedürftige Kirche grundlegend umzubauen, und die Kirche erhielt in etwa ihr heutiges Aussehen.
Die Monumentalität der Kirche überragt das Augsburger Stadtbild, insbesondere vom nördlichen Ulrichsplatz aus gesehen.
Vor allem die Zwiebelkuppel, die zum Vorbild für unzählige spätere bayerische Kirchen werden sollte, dominiert die Silhouette Augsburgs weithin.
Im Gegensatz zum facettenreichen Äußeren ist der spätgotische Innenraum ein nüchternes Bauwerk, dessen Höhepunkt die dreiteilige Altargruppe im Chor ist: Sie besteht aus dem Hochaltar von 1604 (ausgeführt von Hans Degler, einem Vertreter der Weilheimer Schule, wahrscheinlich nach Entwürfen von Hans Krumpper), dem Ulrichsaltar im Süden und dem Afraaltar im Norden.
9. Botanischer Garten Augsburg
Der Augsburger Botanische Garten wurde 1936 als städtische Gärtnerei mit einem kleinen Bereich für die Ausbildung des Personals und die Ausstellung von Pflanzen gegründet, doch heute können die Besucher hier eine wahre Reise durch die verschiedenen geografischen Regionen und Klimazonen der Erde unternehmen.
Die Gärten beherbergen rund 3.100 verschiedene Arten aus Sandwüsten, sonnenverwöhnten Savannen, tropischen Dschungeln, kahlen Berghängen und den Feldern Mitteleuropas.
In der großen Außenanlage gibt es mehrere Themenbereiche, wie einen römischen Garten aus der Antike, einen bayerischen Bauerngarten mit Obstbäumen und einen Apothekergarten mit Heilpflanzen und Kräutern.
Diese rund 20 Teilbereiche zeigen dem Besucher, wie vielfältig die Pflanzenwelt ist. Die japanischen Gärten müssen unbedingt besichtigt werden.
Sie wurden von dem berühmten Landschaftsarchitekten Yoshikuni Araki entworfen und sind bis ins kleinste Detail geplant.
Das perfekte Gleichgewicht zwischen den Komponenten Stein, Wasser und Pflanzen schafft eine authentische, zenartige Oase im Herzen von Augsburg. Es überrascht nicht, dass er als einer der beeindruckendsten japanischen Gärten in Europa gilt.
10. Zoo Augsburg
Der Augsburger Zoo ist ein bayerischer Tierpark in Augsburg. Er befasst sich vor allem mit typischen Zootieren wie Elefanten, Nashörnern, Löwen und Schimpansen.
Aufgrund mehrerer Todesfälle wurde die Haltung von Giraffen 2015 aufgegeben. Mit einer Fläche von 3 Hektar ist das “Afrika-Panorama” eines der größten Gehege für Savannentiere.
Der Zoo befindet sich im Südosten der Stadt Augsburg am Rande des Siebentischwaldes, einem Naherholungsgebiet und Trinkwasserreservoir. Er ist das wichtigste touristische Ziel im Regierungsbezirk Schwaben.
11. Augsburger Synagoge
Die Augsburger Synagoge dient als kulturelles Zentrum für die jüdische Gemeinde in Augsburg. Die Israelitische Kultusgemeinde Augsburg-Schwaben feiert dort jeden Freitagabend und jeden Samstagmorgen den Schabbat.
Die Synagoge wurde zwischen 1914 und 1917 nach den Plänen der Architekten Fritz Landauer und Heinrich Lömpel in der Halderstraße unweit des Königsplatzes erbaut.
Durch die Reichspogromnacht und die später erfolgten alliierten Luftangriffe wurde auch die Augsburger Synagoge in Mitleidenschaft gezogen.
Erst 1963 konnte ein kleiner Teil der Synagoge wieder von der Gemeinde genutzt werden. Zwischen 1974 und 1985 wurde die Synagoge schließlich vollständig restauriert.
Seit ihrer Wiedereröffnung im Jahr 1985 beherbergt sie auch das Jüdische Kulturmuseum Augsburg-Schwaben.
12. Internationales Maskenmuseum
Das außergewöhnliche und interessante Internationale Maskenmuseum, auch einfach als Maskenmuseum bekannt, zeigt mehr als 8.000 traditionelle und moderne Masken aus aller Welt.
Diese erstaunliche Sammlung befindet sich in der kleinen Gemeinde Diedorf, nur fünf Kilometer von Augsburg entfernt.
Sie umfasst 1.300 Masken aus Europa, 1.200 aus Afrika, 500 aus Amerika, 500 aus Asien und 150 aus Ozeanien, die alle entweder aus Stoff, Holz oder Ton gefertigt sind.
Es werden Führungen angeboten, und der Eintritt ist nur auf Anfrage möglich.
13. Staatliches Textil- und Industriemuseum
Das Augsburger Textil- und Industriemuseum, bekannt unter seinem Akronym TIM, ist ein Museum in Augsburg, einer Stadt im Südwesten Bayerns, Deutschland.
Es befindet sich in der Augsburger Kammgarnspinnerei, einer ehemaligen Kammgarnspinnerei. Das Museum ist ein Ankerpunkt auf der Europäischen Route der Industriekultur.
Augsburg hatte im neunzehnten Jahrhundert eine blühende Textilindustrie. Die Augsburger Kammgarnspinnerei wurde 1836 von Friedrich Merz gegründet.
Sie war das erste große Industrieunternehmen der Stadt und beschäftigte bis zu 2000 Arbeiter. Sie war die größte Kammgarnspinnerei in der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurde im Jahr 2004 geschlossen.
14. Weberhaus
Das Weberhaus ist das ehemalige Zunfthaus der Weber in Augsburg. Das 1913 errichtete historisierende Gebäude ersetzte einen spätgotischen Vorgängerbau an etwa gleicher Stelle. Es befindet sich im Stadtzentrum am Moritzplatz.
Erbaut 1389, diente es bis zu seiner Auflösung 1548 als Sitz der Weberzunft und war ein zentraler Punkt des mittelalterlichen Textilhandels in Augsburg.
Das erste Weberhaus war aus Stein und Holz und wurde von der Familie Illsung gekauft. Nach einer Renovierung nutzen die Weber das Gebäude, um die importierte Baumwolle an die Mitglieder zu verteilen.
Schon damals wurde das Haus farbig gestrichen. Zwischen 1605 und 1607 schmückte der Augsburger Stadtmaler und Bürgermeister Matthias Kager die Außenwand mit Fresken.
15. Das Vogeltor
Das 1445 erbaute Vogeltor ist ein vierstöckiger Torturm im Herzen dieser geschäftigen bayerischen Universitätsstadt. Er wurde als Ersatz für einen früheren Turm gebaut, der seit dem frühen Mittelalter stand.
Er war eines von vier Innen- und zehn Außentoren, die in die Schutzmauer der befestigten Stadt eingebaut waren. Jahrhundertelang schützte es zusammen mit einem Wassergraben und einer Zugbrücke den Zugang zur Vorstadt Jakober.
Der Ursprung des einzigartigen Namens bleibt ein Rätsel. Manche sagen, er sei nach Bürgermeister Konrad Vogelin benannt, der den Bau angeordnet hatte.
Andere sagen, dass bei der Grundsteinlegung ein Vogelschwarm herabstürzte, oder dass er nach einem Vogelfänger benannt wurde, der in dem früheren Turm an dieser Stelle gewohnt hatte.
Die Legende besagt, dass die Stadtkasse nach der Fertigstellung des Turms knapp bei Kasse war. Der Bürgermeister und der Stadtrat behaupteten, dass der Turm nicht gerade sei. Sie weigerten sich, den Bauunternehmer zu bezahlen.
Aus lauter Frustration sagte der Bauunternehmer dem Stadtrat, er könne beweisen, dass der Turm gerade sei, marschierte auf die oberste Etage, zog seine Hose herunter, streckte seinen Hintern aus dem Fenster und kotete.
Seine Fäkalien fielen geradewegs auf den Boden darunter (einige Legenden besagen, dass sie auf die Ratsmitglieder fielen), ohne die Wand auf dem Weg nach unten zu verschmutzen, und so bewies er, dass seine Wände tatsächlich “gerade und richtig” waren.
16. St. Anna-Kirche
Die St. Anna-Kirche in Augsburg ist ein mittelalterliches Kirchengebäude, das ursprünglich Teil eines 1321 errichteten Klosters war. Sie ist bemerkenswert für ihre kunstvolle Innenausstattung. Die St. Annenkirche wurde 1321 von Karmelitermönchen erbaut.
Im Jahr 1518 wohnte Martin Luther dort bei den Karmelitern, als er in Augsburg den päpstlichen Legaten Kardinal Cajetan traf, der wollte, dass Luther sich dem Papst unterwirft. Die Kirche konvertierte im Jahr 1545 zum Luthertum.
Die Decke der Kirche ist mit Stuckarbeiten aus dem Barock und dem Rokoko verziert, mit Fresken von Johann Georg Bergmüller.
Die Goldschmiedkapelle wurde im Jahr 1420 von Conrad und Afra Hirn gestiftet. Die Fuggerkapelle, die Grabkapelle der Fugger, ist das früheste Beispiel der Renaissancearchitektur in Deutschland. Sie wurde im Jahr 1509 von Ulrich und Jakob Fugger gestiftet.
Zur Ausstattung gehören ein Marmorpflaster, eine Orgel mit bemalten Fensterläden, Glasmalerei, Chorgestühl, eine Skulpturengruppe der Beweinung Christi und Gedenktafeln im Stil Dürers. Jakob Fugger ist hier begraben. Die Turmspitze wurde 1607 von Elias Holl hinzugefügt.
17. Bahnpark Augsburg
Der Bahnpark Augsburg ist ein Eisenbahnmuseum in Augsburg auf einem Teil des ehemaligen Augsburger Lokschuppens der Deutschen Bahn. Nach Umbauarbeiten wurde der Park am 13. April 2009 offiziell wiedereröffnet.
Im denkmalgeschützten Ringlokschuppen und auf der Drehscheibe, dem sogenannten Rundhaus Europa, werden künftig 29 historische Lokomotiven aus den EU-Mitgliedsländern und der Schweiz ausgestellt.
Neben dem Rundhaus gibt es auch drei historische Dampflokhallen mit Werkstattatmosphäre und eine historische Schmiede.
Der Bahnpark Augsburg bietet den Staatsbahnen aller EU-Staaten die Möglichkeit, im Rundhaus Europa eine historische Lokomotive (eine so genannte Botschafterlok) auszustellen. Die Kultur des Herkunftslandes einer Ausstellung steht dabei immer im Mittelpunkt.
Die historischen Lokomotiven werden für die Besucher des Geländes zugänglich sein oder auf der Drehscheibe ausgestellt werden.
Von Zeit zu Zeit gibt es auch nationale Wochen (z. B. Österreich-Woche), manchmal mit zusätzlichen Sonderausstellungen, die sich auf die zu feiernde Region beziehen.
18. Augsburg Eiskanal
Der Eiskanal ist ein künstliches Wildwasseranlage in Augsburg, das für die Kanuwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 1972 in München gebaut wurde.
Es diente als Prototyp für zahlreiche künstliche Wildwasseranlagen, die seitdem gebaut wurden, z. B. in Barcelona für die Olympischen Sommerspiele 1992, in Sydney für die Olympischen Spiele 2000, in Prag, Bratislava, Athen für die Olympischen Spiele 2004 und zuletzt in Charlotte, North Carolina.
Der Eiskanal hat eine Länge von 660 Metern bei einer maximal abgegebenen Wassermenge von 10 m³/s. Der Eiskanal gilt auch heute noch als Wettkampfstätte von Weltklasse und ist Austragungsort zahlreicher internationaler Rennen.
19. Augsburger Puppenkiste
Deutsches Puppentheater in Augsburg wurde 1948 von dem Schauspieler Walter Oehmichen (1901-1974) und seiner Frau Rose (1901-1985) gegründet.
Die Augsburger Puppenkiste, die seit ihrer Gründung im historischen Gebäude des Heilig-Geist-Spitals in Augsburg beheimatet ist, hat ein breites Repertoire an Stücken für Kinder und Erwachsene.
Der Name “Puppenkiste” bezieht sich auf den seit 1943 bekannten Bühnentyp: ein einfacher Kasten mit einer Front aus Doppeltüren, die sich zum Publikum hin öffnen.
Der Autor, Dramatiker und Regisseur Manfred Jenning (1929-1979) war maßgeblich am Erfolg dieses Unternehmens beteiligt.
Die Augsburger Puppenkiste ist nach wie vor ein Familienunternehmen, das mittlerweile in der dritten Generation geführt wird. Das Museum “Die Kiste” wurde 2001 im selben Gebäude eröffnet.
Es beherbergt eine ständige Sammlung sowie Wechselausstellungen von Puppen und Bühnenbildern aus Theater- und Fernsehproduktionen der letzten Jahre.
20. Schwäbisches Handwerkermuseum
Gleich um die Ecke des Puppenmuseums in der Augsburger Altstadt befindet sich das Schwäbische Handwerkermuseum. Dieses interessante Museum ist einen Besuch wert, denn es zeigt viele alte Handwerksberufe aus der Region.
Dazu gehören authentische Nachbildungen von Werkstätten aus der damaligen Zeit und Vorführungen traditioneller Fertigkeiten, die dazu beitrugen, Augsburg zu einem Handels- und Industriezentrum zu machen.
Die vorgestellten Berufe reichen von der Schreinerei bis zur Schuhmacherei, und es gibt Live-Vorführungen der Werkzeuge und Bräuche, die mit diesen einst üblichen Berufen verbunden waren.
Da das Museum in der Augsburger Altstadt liegt, lohnt es sich, auch die anderen Augsburg Sehenswürdigkeiten in der Nähe zu erkunden, von der historischen Stadtmauer bis zum Roten Tor, das für seinen hohen Turm aus dem 17. Jahrhundert bekannt ist.
Hier finden Sie auch zwei alte Wassertürme, das Heilig-Geist-Hospital aus dem 17. Jahrhundert und eine Freilichtbühne.
21. Brechthaus
Das Brechthaus ist das Geburtshaus des Dichters, Dramatikers und Schriftstellers Bertolt Brecht in der Augsburger Altstadt und ist heute ein Museum und eine Gedenkstätte für ihn.
Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in dem Haus Auf dem Rain 7 geboren. Bei dem Haus handelt es sich um eine alte Feilenschnitzerei im Augsburger Lechviertel, ein einfaches, für das alte Handwerkerviertel typisches Gebäude.
Direkt vor dem Haus fließt der Hintere Lech vorbei, hinter dem Haus ist der Mittlere Lech. Wenige Meter flussabwärts vereinigen sich die beiden Kanäle zum Stadtbach.
Brecht verbrachte nur kurze Zeit in dem Haus, da seine Eltern 1900 dorthin zogen. Seine gesamte Kindheit und Jugend verbrachte Brecht an einer anderen Adresse in Augsburg, der Bleichgasse 2 am Oblatterwall.
Dennoch wurde das Geburtshaus für das Museumsprojekt ausgewählt, zum einen wegen der Symbolik des Geburtsortes, zum anderen wegen einer dort bereits angebrachten Gedenktafel. Die Gedenktafel wurde 1960 auf private Initiative hin am heutigen Brechthaus angebracht.